Am letzten Vorrundenspieltag kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Urgesteine der Landesklasse Mitte. Leider musste das Spiel auf dem kleinen und unbeliebten Kunstrasenplatz stattfinden und zudem hatten beide Trainer mit erheblichen Besetzungsproblemen zu kämpfen. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Felix Böhme in der Anfangsphase.
Doch um es vorweg zu nehmen, Freital schaffte es im Prinzip über die gesamte Spielzeit besser, die Schwierigkeiten zu kompensieren. Und für die Wesenitztaler sollten Personalsorgen nicht als Ausrede für die enttäuschende Leistung speziell in der 2. Halbzeit herhalten. Dabei war es in Hälfte Eins noch ein Spiel auf Messers Schneide. Die Gäste erarbeiteten sich ein leichtes spielerisches Übergewicht und verzeichneten in der Anfangsviertelstunde durch Landgraf, Kaboth (Freistoß) und Rudolph (Kopfball) durchaus verheißungsvolle Einschussmöglichkeiten. Nach der ersten Großchance für die Gastgeber durch Kramer (20.) neutralisierten sich beide Mannschaften in der Folgezeit und waren darauf bedacht, kein Gegentor zu kassieren. So führte in der 31. Minute eine Standardsituation zum Freitaler Führungstreffer. Telatko zirkelte aus zentraler Position einen Freistoß geschickt aufs Tor. Torwart Droßel konnte den Ball nur noch in die Mitte abwehren, wo Treuner aus abseitsverdächtiger Position am schnellsten schaltete und den Ball problemlos über die Linie drückte.
Die 2. Halbzeit begann mit jeweils einer guten Torchance für beide Teams. Parierte Eric Droßel den Schuss aus halblinker Position von Schleinitz (50.) gekonnt, so verfehlte Martin Schiefner mit seinem Kopfball das Tor nur knapp (54.). Danach bekamen die wenigen Zuschauer kein gutes Fußballspiel mehr zu sehen. Die Freitaler verteidigten verbissen ihre Führung und hatten mit Ronny Schulz, dem 43-jährigen (!) Spielertrainer der 2. Mannschaft den Mann mit dem entscheidenden Torriecher in ihren Reihen. Nach einer Stunde und in der Nachspielzeit narrte er seine Gegenspieler und stellte mit seinen beiden Treffern den Endstand her. Diese Tatsache sollte einigen beim SVW zu denken geben, denn Mentalität schlägt immer noch Qualität. Warum die Gäste so mutlos und kampflos ein mögliches besseres Resultat herschenkten muss schleunigst aufgearbeitet werden, sonst wird auch bald die Tabellenkonstellation unangenehmer.